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Mit Scherben arbeite ich

Mit Scherben arbeite ich
mit den Dingen, die da sind
in meiner Welt.
Scherben, die ein Zeichen sind
für die Zerstörung meiner Welt.
Da liegen sie, so scharfkantig
und spitz.
Scherben, die ein Ergebnis sind
von Missachtung und Gewalt.
Da liegen sie vor mir
und erzählen die Geschichten
der Vergangenheit,
die Geschichten der Tränen.
Sie werden nie mehr zu dem,
was sie einmal waren.
Die Zeiten der kostbaren Vase
sind vorbei,
das Sektglas ist zerbrochen
und auch das Marmeladeglas
hat seine ursprüngliche Form
verloren.
Sie sind nicht mehr das,
was sie einmal waren.
Sie sind nur noch Scherben,
sie haben ihren Wert
verloren.

Wenn ich Scherben sehe,
erlebe ich eine Zeit der Tränen,
der Vergänglichkeit.
Mit Scherben arbeite ich,
mit den Dingen, die da sind
in meiner Welt.
Ich versuche nicht,
die Vase wieder zusammen
zu kleben.
Aber die Tränen darüber
sind getrocknet,
die Trauer abgeschlossen.
Jetzt kann ich die Scherben
anders ansehen,
ihre eigenwillige Form
entdecken.
Wenn ich sie drehe und wende
und wenn ich sie zusammen bringe,
die Scherben
unterschiedlichster Herkunft -
die Scherben des Marmeladeglases
mit denen der Kristallvase -
ihre Bedeutung
sehen.
Wenn ich die Scherben sehe,
erlebe ich viel Unsicherheit.
Mit Scherben arbeite ich
mit den Dingen, die da sind,
in meiner Welt.
Beim Bemalen der Scherben
erhält ein Objekt
seinen Charakter.
Die Farbe bringt es
zum Leuchten.
Doch muss das Objekt
nicht von allein
leuchten.
Das Objekt darf ganz
seinem neuen Thema entsprechend
sich selbst darstellen.
Beleuchtet wird es
von einer anderen Kraft.
Kein Glasobjekt schafft es
aus eigener Kraft zu
leuchten.
Wenn ich die Scherben sehe,
muss ich nicht mehr
aus eigener Kraft
selig werden.

Beate Polderman

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